Lebensstationen

Mitgründerin und Leiterin des Deutsch-Russischen Sozialforums, eines Netzwerkes für deutsche und russische Praktiker der Sozialarbeit im Rahmen des Petersburger Dialogs
Gründerin und Vorstandsvorsitzende der Perspektive Russland e.V. (vormals Russlandhilfe e.V. (Frankfurt am Main)
Gründerin und Vorstandsvorsitzende des Zentrums für soziale Entwicklung und Selbsthilfe „Perspektiva“ (Moskau)

Studium der Slawistik, Germanistik, Pädagogik und Theologie
in Tübingen, Moskau, Stuttgart und Frankfurt am Main.
Parallel Ausbildung zur Regisseurin für Laientheater und zur Heilpraktikerin.
Gymnasiallehrerin in Frankfurt am Main.                                                                                        Geboren 1959 und aufgewachsen in Bremen.
Verheiratet mit Prof. Dr. Vladimir Streltsov, Moskau.

1989 Gründung der Russlandhilfe e.V. (heute Perspektive Russland e.V.), zunächst für die Leistung humanitärer Hilfe an Notleidende in Russland.

Mitgründung des Freien Kinderclubs „Aristotel“ für innovative Pädagogik in Moskau.

Bis 1999 Organisation von jährlich bis zu zehn Hilfstransporten in Großraumlastern.

1991 Mitgründung des Herbert-Hahn-Instituts für Zusammenarbeit in Europa (Mannheim), das schwerpunktmäßig auf Innovationen im Bildungsbereich in Russland hinwirkte.

Seit 1992 ständig in Moskau.

1992 Gründung des Zentrums für soziale Dienste in Moskau, einer der ersten zivilgesellschaftlichen sozialen Organisationen in Russland überhaupt. Zunächst Versorgung von jährlich 60.000 russischen Notleidenden, paralleler Aufbau der ersten Selbsthilfestrukturen für Bedürftige und Behinderte. Russlandweite Beratung von Initiativträgern beim Aufbau nichtstaatlicher sozialer Strukturen.

1997 Zerschlagung des Zentrums für soziale Dienste durch den russischen Staat.

1998 Gründung des Zentrums für soziale Entwicklung und Selbsthilfe „Perspektiva“ in Moskau. Initiierung und Mitwirkung am Aufbau von über 85 noch heute arbeitenden sozialen Einrichtungen der Behindertenhilfe, Waisenhilfe, Gefangenenhilfe, Frauenhilfe und Altenhilfe in ganz Russland, Georgien und der Ukraine.

2002 Gründung des russlandweit ersten Rehabilitationszentrums in einer russischen Jugendstrafkolonie, das in der Folge in allen Jugendstrafkolonien Russlands und vielen Frauengefängnissen kopiert wurde. Hohe Auszeichnungen des Justizministeriums und der Hauptverwaltung für den Strafvollzug Russlands.

Ab 2007 In Zusammenarbeit mit der Föderalen Scholochow-Universität (heute Moskauer Pädagogische Staatsuniversität) und der Moskauer nichtstaatlichen Schule des Hl. Georg Gründung einer russlandweiten Fortbildung in Heilpädagogik für Lehrer, Erzieher, Sozialarbeiter, Psychologen, Personal von Jugendgefängnissen und Eltern für die Arbeit mit verhaltensauffälligen, sozial desorientierten oder mental behinderten Kindern und Jugendlichen in staatlichen und nichtstaatlichen Bildungseinrichtungen, sozialen Zentren und Jugend-Strafkolonien in Russland.

2008 Dr.-Friedrich-Joseph-Haass-Preis des Deutsch-Russischen Forums, seither Mitglied des Deutsch-Russischen Forums e.V. und des Petersburger Dialogs e.V.

2011 Gründung des Deutsch-Russischen Sozialforums im Rahmen des Petersburger Dialogs, das seither russland- und deutschlandweit zivilgesellschaftliche, staatliche und kirchliche Akteure der Sozialarbeit vernetzt und zu Großveranstaltungen zu brennenden sozialen Themen zusammenführt, die weit in die russische Gesellschaft ausstrahlen.

2013 Organisation des Internationalen Kongresses „Herausforderung Inklusion?“ des Deutsch-Russischen Sozialforums in Moskau für über 300 Spezialisten aus ganz Russland, anderen postsowjetischen Staaten einschließlich Baltikum, Ukraine und Georgien, Deutschland, der Schweiz und anderen Ländern Europas. Von ihm gingen breit in die russische Gesellschaft entscheidende Impulse für die Umsetzung der 2012 von Russland ratifizierten UN-Konvention für die Rechte von Behinderten aus.

2014 „Menschen ohne Grenzen“: Vermittlung von deutschen Freiwilligen jeden Alters zur kurzfristigen Mitarbeit in russischen Sozialprojekten mit dem Ziel, unabhängig von der politischen Situation das echte Russland kennenzulernen, wo mutige Initiativträger gegen alle äußeren Widerstände von der Basis her gesellschaftliche Veränderungen herbeiführen und Menschlichkeit schaffen. Den neuen alten Ängsten vor Russland soll die menschliche Begegnung entgegengesetzt werden.

2015 Mitglied der Konferenz „Wege zum Frieden“ des Deutsch-Russischen Forums e.V. und des Deutsch-Ukrainischen Forums e.V., die Politiker, Kirchenleute, Wissenschaftler, Kulturschaffende, Nichtregierungsorganisationen und freiwillige Flüchtlingshelfer aus der Ukraine, Russland, Deutschland und der Slowakei in Kosice zu Friedensgesprächen zusammenführt.

Ab 2015 In Zusammenarbeit mit deutschen Traumapädagogen notfallpädagogische Arbeit mit seelisch kriegstraumatisierten Kindern in der Ostukraine, gemeinsam mit russischen, ukrainischen und weißrussischen Psychologen, Kunsttherapeuten, Heil- und Sonderpädagogen (Folgeprojekt Friedenskonferenz Kosice).

2018 Organisation des Internationalen Kongresses „Kinder in seelischer Not. Traumapädagogik. Kindliche Traumata und ihre Folgen“ in Moskau mit 650 Teilnehmern aus Russland und 11 ehemaligen Sowjetrepubliken, darunter die Ukraine und Georgien. In den gesamten postsowjetischen Raum wird die Traumapädagogik eingeführt als junge, von zivilgesellschaftlichen Akteuren in Deutschland entwickelte Disziplin, mit der traumatisierten Kindern (Gewalterlebnisse im sozialen Umfeld, Naturkatastrophen, Kriegsfolgen) niederschwellig sehr effektiv geholfen werden kann.

2019 Organisation des I. Deutsch-Russischen Inklusiven Sozialforums in Moskau, das erstmals 350 Betreuer und Betreute (Senioren, Menschen mit Behinderungen, Eltern von Kindern mit ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten) aus Russland, der Ukraine,  Kirgistan, Tadschikistan und anderen postsowjetischen Ländern, Deutschland und Österreich in einer Veranstaltung zusammenführte. Themen waren „Altern in Würde“, „Inklusion von Menschen mit Behinderungen“, „Soziale Probleme im Kindes- und Jugendalter“.

2020 Herausgabe der Beiträge des Traumapädagogik-Kongresses im ersten Handbuch zu Theorie und Praxis der Traumapädagogik in russischer Sprache. 

2021 Herausgabe der Beiträge des I. Inklusiven Sozialforums als Praxishandbuch zur Breiten Inklusion in deutscher und russischer Sprache. 

2022 Mitglied des Vorstands im Deutsch-Russischen Forum.

Seit 30 Jahren schreibt Anne Hofinga über die vielfältige Tätigkeit der Perspektive Russland e.V., des Centr Perspektiva, über den zivilgesellschaftlichen Aufbau von der Basis, aber auch über das Leben, die Menschen und Entwicklungen in Russland für die 6500 deutschen und westeuropäischen privaten Spender. Diese schätzen es sehr, die Entwicklungen nah mitzuerleben zu können. Dieser Ansatz führt zu einem stabilen Spendenaufkommen und macht die Tätigkeit von allen äußeren Einflussnahmen völlig unabhängig.

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